KUNST OFFEN Mecklenburg-Vorpommern 2022


Termin Details

  • Datum:

Sebastian Krimmer, fthorá/Verfall

 

Wangeliner Garten
LandArt – KREISLÄUFE

Im letzten Jahr fand am Wangeliner Garten ein Symposium mit Studierenden der Burg Giebichenstein Halle und der Hochschule für Bildende Künste Dresden statt.

In einer Werkstatt unter freiem Himmel gab es die Möglichkeit, viele Techniken auszuprobieren und zu nutzen. Unter anderem standen eine Feldschmiede, Kettensägen und Schweißgeräte zur Verfügung.

Der Begriff „Kreisläufe“ sollte im weitesten Sinne  Natur-, Gedanken- oder auch Arbeitskreisläufe einschließen. Für das Material bestand der Anspruch sich mit Kreisläufen im Sinne der Nachhaltigkeit zu beschäftigen und vor allem regionale Werkstoffe, wie Holz, Lehm und Steine zu verwenden oder mit gefundenen Objekten zu arbeiten.

Kurz nach ihrer Ankunft machten sich die Studierenden auf die Suche nach
„Rohstoffen“ für ihre Arbeiten. Dabei entdeckten sie Objekte, die ihrem Thema „Kreisläufe“ eine sehr konkrete, örtliche Relevanz verliehen.

Sie fanden in einer Kuhle zahlreiche „Objekte“, die im Frühjahr für großes Aufsehen in der Region gesorgt hatten.

50 alte Weiden, die eine Straße säumten, hatte man unsachgemäß „geköpft“, so dass die Bäume und mit ihnen ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten unwiederbringlich verloren waren.

Diese Weidenköpfe holten die Studierenden auf ihr Areal und sie wurden zum Ausgangsmaterial zahlreicher Arbeiten.

Natürliche Kreisläufe sind Stoffkreisläufe, die durch Umwandlungen von Energie aufrechterhalten werden. Für uns Menschen implizieren sie Wachsen, Vergehen und die damit verbundenen Gefühle, wie Freude am Entstehen und Trauer über das Verlieren.

Ein weiterer Aspekt für Kreisläufe besteht aber auch in ökologischer Hinsicht.

Die Menschheit wird in Zukunft gezwungen sein, die Produktionsketten in Produktionskreisläufe umzuwandeln. Rohstoffe werden knapp und das Vorhandene muss wieder verwendet werden. Die Natur zeigt uns, wie es funktioniert.

Nahe dem Wangeliner Garten befindet sich ein Rundweg, der sich um ein Feld zieht. Hier wurden die Kunstwerke aufgestellt und sind noch immer zu besichtigen – mehr oder weniger, denn das eine oder andere hat sich über die Zeit verändert, ist sogar in dieser Form verschwunden, um in einen neuen Kreislauf einzugehen.